Erfassung

Baummikrohabitate sind per Definition oft klein. So ist zum Bespiel eine Kleinspecht­höhle auf 20 Metern Höhe in der Baumkrone schwer zu entdecken und kann leicht übersehen werden. Deshalb wird empfohlen, mit Feldstechern zu arbeiten. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Vollständigkeit von Mikrohabitataufnahmen. Dabei spielt der Beobachter eine wichtige Rolle (Paillet et al. 2015). Klare Anweisungen, sowie eine eindeutige und einfache Aufnahmemethode sind also von grosser Bedeutung. Wichtig ist auch der Aufnahmezeitpunkt: Beobach­tungen von Mikrohabitaten auf Bäumen im laublosen Zustand sind einfacher und genauer.

Idealerweise werden Habitatbaumaufnah­men in Zweierteams durchgeführt, obwohl ein erfahrener Beobachter auch allein voll­ständige Aufnahmen durchführen kann. Jeder Baum wird von allen Seiten vom Stammfuss bis in die Krone beobachtet. Es wird empfohlen, einmal rund um den Baum für die Beobachtung des unteren Stammbereichs zu gehen und ein zweites Mal mit mehr Abstand für den oberen Bereich. Pro Baum werden so zwi­schen 1 und 3 Minuten gebraucht, je nach Baumgrösse, Hangneigung und Detaillie­rungsgrad der Aufnahmen. Grundsätzlich gibt es keine besondere Kluppschwelle für die Aufnahme von Habitatbäumen. Für Mo­nitorings- und Forschungszwecke empfehlen wir eine Kluppschwelle von ca. 10 bis 12 cm sowie die Typologie von Larrieu et al. (2018).