Geheimnisvolle Wälder, besondere Bäume

Wälder und Bäume spielen seit jeher eine grosse Rolle im Leben des Menschen. Sie waren geheimnisvolle Orte, Zeugen der Geschichte, Freiheitsbäume, Gerichtsbäume oder einfach unverzichtbare Nahrungsquelle für Mensch und Tier. Seit Jahrhunderten trotzen sie Wind und Wetter, manche haben gar ein Gesicht. Bäume sind daher oft Bestandteil von Mythen, Sagen, Liedern und Gedichten.

Vor allem alte, knorrige Bäume mit dicken, toten Ästen wirken oft in spezieller Weise auf uns Menschen. Ein unberührter Wald mit urigen und abgestorbenen Bäumen versetzt uns in die Welt der Sagen und Märchen. Manche Menschen sind überzeugt, dass in den meist einladenden, manchmal aber auch unheimlichen Gefilden Elfen und andere mythologische Wesen zuhause sind.

Totholz macht den Wald in gewissem Sinne lebendiger: vereinzelte tote Bäume im naturbelassenen Wald zeugen in eindrucksvoller Art von der steten Dynamik des Lebenszyklus von Bäumen und Wäldern.

Wälder und Bäume sind Teil unseres Natur- und Kulturerbes. Viele altehrwürdige Baumpersönlichkeiten leben inzwischen nicht mehr, andere kann man noch immer bestaunen, wieder andere sind erst daran, sich zu speziellen Bäumen zu entwickeln. Einige Vertreter von besonderen Wäldern und Bäumen in der Schweiz sind:

Gerichtslinden

Im Mittelalter fand die Rechtsprechung gewöhnlich unter einer Linde statt. Insbesondere die Germanen kannten diese Sitte. Ihre drei Tage dauernden Gerichtssitzungen, im Althochdeutschen "Thing" genannt, wurden unter einer Linde abgehalten. In Deutschlands Dörfern zeugen noch zahlreiche uralte Linden von diesem Brauch. Auch in der Schweiz gibt es noch solche Bäume, wenn auch viele aus Altersgründen gefällt werden mussten.

Tanzlinden

Die alten Linden kannten aber auch heitere Zeiten: die Leute machten es sich in ihrem Schatten bequem, zur Unterhaltung und zum lustigen Beisammensein, oder um auf einem speziell dafür gebauten Podium zu tanzen.